Meine „Reisekarriere“ begann während meiner Zeit an der Universität. Mein Tauchpartner Sepp und ich erkundeten Ägypten mit Rucksack und Schnorchelausrüstung. In dieser Zeit kamen wir auf die Idee, mit einem eigenen Auto entlang der afrikanischen Ostküste zu reisen und zu tauchen.
Einige Jahre später kauften wir einen alten Landrover (aus dem Jahr 1963) und überholten/reparierten jedes einzelne Teil (bis auf die beiden Differentiale), bevor wir unsere Reise durch Afrika begannen. Aufgrund politischer Hindernisse in 1991 konnten wir nicht entlang der Küste reisen – also kreuzten wir stattdessen den Kontinent (mit Schnorchelausrüstung an Bord durch die Wüste).
Auf dieser Reise habe ich gelernt, die Unabhängigkeit zu lieben, mit meinem eigenen Transportmittel zu reisen. Gleichzeitig habe ich erfahren, dass man überall freundliche, offene und hilfsbereite Menschen findet.
Nach dieser langen Reise bin ich nur ein mal wieder als Backpacker gereist, denn mir fehlte die Unabhängigkeit, die ich mir ein eigenes Verkehrsmittel bietet. Die Abhängigkeit von Bussen, Sammeltaxis, festen Abfahrzeiten usw. sowie die fehlende Möglichkeit, an jeglichem Ort an zu halten paßten nicht zu mir.
Ich realisierte, dass ein Fahrrad ein Hilfsmittel sein könnte, diese Probleme zu lösen.
Für meinem ersten Rad-Urlaub kaufte ich einen Last-Minute-Flug nach Marokko und verbrachte dort 1994 drei wundervolle Wochen mit dem Fahrrad.
Meine Zeit mit dem Fahrrad irgendwo auf unserem Planeten hatte begonnen!
Seitdem bin ich in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas geradelt. Bisher bin ich weder in Nordamerika noch in Australien gefahren – ich bevorzuge Regionen in Kulturkreisen die sich von meiner Heimat unterscheiden.
Reisen erweitert meinen Horizont und hilft, Brücken zu bauen, um andere zu verstehen. Wenn ich mich selbst anschaue, sehe ich, dass die Erfahrungen aus den Reisen dazu geführt haben, das sich meine Persönlichkeit zum Besseren verändert hat.
Tatsächlich habe ich nach einer Reise manchmal Probleme, in mein altes „normales“ Leben zurückzukehren.
Mein Umfeld war zu Anfang oft sorgenvoll ob vermeintlicher Risiken bei meine Radtouren.
Meines Erachtens besteht mein größtes Risiko beim Radfahren im Ausland in einem Verkehrsunfall !!!
Das ist allen anderen Risiken weit voraus (ich reise nie in kriegsgeschüttelte Ländern).
Für mich ist normalerweise das zweithöchste Risiko Krankheit. Deshalb bereite ich mich darauf intensiv vor (Stichwort Impfungen).
Zum Schutz gegen Krankeiten die durch Mücken übertragen werden und es keine gute Prophylaxe gibt, wie z.B. Malaria und Dengue, trage ich in solchen Regionen praktisch immer lange Hosen und Hemden mit langen Ärmeln. Gleichzeitig bietet diese Kleidung Sonnenschutz. Ich schwitze lieber in meinem mückensicheren Hemd, als das Risiko einer Infektion zu tragen.
Wenn ich von Reisen in tropischen Regionen erzähle, werde ich regelmäßig nach Schlangen oder Löwen gefragt. Ich halte mein Riskio durch gefährliche Tiere normalerweise für recht gering.
Ich benutze absichtlich das Wort normalerweise, weil in der Nähe von Nationalparks mit Raubtieren wie Löwen oder Hyänen das Risiko höher ist.
Natürlich weiß ich und vergesse nie, dass es fast überall auch schlechte Menschen gibt. Deshalb teile ich mein Bargeld immer auf und verstecke es an verschiedenen Orten / Taschen. Ich zeige NIE Anzeichen von Reichtum, insbesondere mein Portmonee für den Tag enthält nur wenig Geld und wird jeden Tag (im Geheimen) wieder aufgefüllt.
Lassen Sie mich mit einigen guten und hoffentlich ermutigenden Worten von Mahatma Ghandi enden:
„Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt“